In den letzten zehn Jahren haben Bettwanzenbefälle stark zugenommen. Bettwanzen verbreiten sich typischerweise passiv, indem sie in Kleidung, Gepäck oder Möbelstücken mitreisen. Die Bekämpfung von Bettwanzen ist nicht ganz einfach. Ein Befall frühzeitig festzustellen hilft die Ausbreitung zu verhindern und so den Aufwand für die Bekämpfung in Grenzen zu halten.
Lebensweise der Bettwanze
Die nachtaktive Bettwanze (Cimex lectularius) ernährt sich vom Blut des Menschen und anderen Warmblütern. Tagsüber verstecken sich die lichtscheuen Tiere in trockenen Spalten, was ihnen dank ihres flachen Körpers gut gelingt. Sie werden durch die erhöhte Kohlendioxidkonzentration in der Atemluft des Menschen angezogen. Durch Ausscheiden von Signalstoffen locken sie sich auch gegenseitig an. Nach einer Mahlzeit vervielfachen sie ihr Körpergewicht und nehmen eine rundliche Form an. Bettwanzen können ohne Nahrung bis zu einem Jahr überleben.
Lebenszyklus der Bettwanze
Frisch aus dem Ei geschlüpfte Bettwanzen (Nymphen) sind weiss, ähneln vom Körperaufbau aber schon den adulten Tieren. Sie werden im Verlauf ihrer Entwicklung immer dunkler. In jedem der fünf Juvenilstadien müssen die Tiere Blut aufnehmen. Bei Abschluss eines Stadiums häuten sich die Bettwanzen und diese leeren Häute dienen einem sicheren Nachweis eines Befalls. Bei genügend Nahrung und warmen Temperaturen um die 27 °C können Jungtiere innerhalb eines Monats geschlechtsreif werden. Bei tieferen Temperaturen dauert die Entwicklung länger. Nach der Paarung legt das Weibchen täglich bis zu 10 Eier in Spalten und Ritzen ab. Über ihre Lebenszeit von ca. 18 Monaten kann eine Bettwanze um die 300 Eier legen. Nach 12 Tagen schlüpft daraus die nächste Generation.
Bettwanzenstiche
Der beim Stich abgesonderte Speichel bewirkt eine örtliche Betäubung und löst nachträglich (teilweise erst nach einigen Tagen) bei vielen Menschen einen starken Juckreiz aus, der über mehrere Tage anhalten kann. Häufig zeigt sich ein Bettwanzenangriff durch drei bis vier, in einer Linie angeordnete Stiche an unbedeckten Körperstellen.
Die Reaktionen sind jedoch von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und die Stiche können nicht mit Sicherheit den Bettwanzen zugeordnet werden.
Durch Kratzen können Sekundärinfektionen verursacht werden. Obwohl bereits Krankheitserreger in Bettwanzen festgestellt wurden, konnte eine Übertragung zum Menschen bisher nicht beobachtet werden (Lai et al 2016).
Bettwanzen nachweisen
Die professionelle Behandlung eines Bettwanzenbefalls ist aufwändig und kostenintensiv. Umso wichtiger ist deshalb der zweifelsfreie Nachweis eines Befalls. Ein Bettwanzenbefall wird durch gefundene Tiere oder eindeutige Spuren wie Kotflecken oder Häutungsreste bestätigt.
Eine Möglichkeit sind auf Bettwanzen trainierte Spürhunde, deren Trefferquote jedoch stark schwanken kann. Durch Fallen mit Pheromonköder wie Nattaro Scout lassen sich Bettwanzen effizient aus ihren Verstecken locken und nachweisen. Dabei wird ein Aggregatpheromone eingesetzt, das sowohl Weibchen als auch Männchen aller Entwicklungsstadien anzieht und darum besonders wirksam ist.
